Wie haben unsere Kinder die Weihnachtsferien verbracht? Wo sonst immer eine lange Kontaktpause war, herrschte dieses Mal ein reger Austausch. In den Weihnachtsferien 2020/21 haben wir zum zweiten Mal eine Feriensprechstunde angeboten, dieses Mal großflächiger als in der Pilotphase in den Sommerferien. Die Feriensprechstunde wurde in allen Ganztagsklassen der Mittelschule an der Ichostraße angeboten. Zuvor hatten Kinder und Fachkräfte im Klassenchat ein festes Zeitfenster vereinbart, wann die Fachkräfte für die Schüler*innen erreichbar sind. Wichtig war, dass die Kinder und Jugendlichen ermutigt wurden, sich bei Problemen oder Sorgen auch außerhalb des Sprechstunden-Zeitfensters zu melden. Insbesondere einzelne Schüler*innen, bei denen starke Belastungen vermutet wurden, die sich aber selbst zurückhalten, sind von unseren Fachkräften proaktiv gefragt worden, ob sie nicht auch mal telefonieren möchten.
Das Angebot wurde von den Kindern und Jugendlichen sehr gut angenommen. „Wenn die Kinder erstmal ins Reden kommen, hören sie nicht unbedingt pünktlich auf. Was ein gutes Zeichen ist!“, resümiert die Kursleitung der 5. Klasse, Lucia Thüroff. Die Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen waren für beide Seiten gut und wichtig. Eine andere Fachkraft bemerkte ganz erstaunt: „Warum haben wir das nicht schon immer gemacht? Rückblickend ist es unvorstellbar, dass wir in der Vergangenheit in den Sommerferien teilweise wochenlang keinen Kontakt zu „unseren“ Kindern hatten“.
Themen, die die Kinder während der Weihnachtsferien beschäftigten:
- Einige Kinder waren sehr verunsichert und nachdenklich.
- Viele erzählten von den Problemen, die sie haben und was in den Familien los ist.
- Einige wollten Konflikte klären, die in der Schulzeit passiert sind, aber in den Ferien noch nachwirkten.
- Viele wollten auch einfach mal mit jemandem außerhalb der Familie „quatschen“.
- Einige wollten die Beziehung zu ihren Kursleitungen auf keinen Fall abreißen lassen.
- Andere suchten Rat, wie man sich zurzeit verhalten soll.
Nun sind die Ferien vorbei, aber der Lockdown noch bei weitem nicht. Wir stehen unseren Schüler*innen weiterhin zur Seite, ab Mitte Januar mit einem bunten Mix aus Telefonsprechstunden, Online-Angeboten sowie Einzelcoachings im Rahmen der Notbetreuung vor Ort. Bislang hatte jede Klasse ein festes Pädagogik-Team als „Klassenbegleitung“. Nun bekommt jedes einzelne Kind eine feste Bezugsperson, die den Kontakt pflegt, die Augen und Ohren offenhält und bei eventuellen Durchhängern Zuspruch gibt, damit die Kinder und Jugendlichen motiviert und optimistisch bleiben.