07.03.2022

„Besonders wertvoll war für mich die interne Fortbildung“.

Unser Praktikant Jochen berichtet aus seinem halbjährigen Praxissemester bei Gesellschaft macht Schule.

Ein halbes Jahr lang, von September 2021 bis Februar 2022, machte Jochen Bertsch, Student Sozialer Arbeit an der Hochschule München, sein Praxissemester bei der Stiftung Gesellschaft macht Schule (GmS). Nun ist sein Praktikum vorüber und er beschreibt seine Zeit als „sehr lehrreich und für seine zukünftige Arbeit bereichernd“. Wir haben ihn gebeten, von seinen Erfahrungen an den Schulen zu berichten. Er entschied sich dafür, von seinem Lieblingskurs Team & Sport in einer ersten Klasse zu berichten.

Während meines Praktikums unterstützte ich das Team von Gesellschaft macht Schule in dem Projekt respect U an den Standorten Grundschule St.-Martin-Straße und Mittelschule Ichostraße sowie in dem Projekt empower U an der Mittelschule Wiesentfelser Straße. An vier Tagen pro Woche, in insgesamt zwölf verschiedenen Kursen, habe ich sowohl den Vormittag als auch den Nachmittag mit den Kindern mitgestaltet.

Jeden Donnerstag wurde ich zur Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte von GmS in der Klasse 1g im Teamtraining Team & Sport eingesetzt - wobei die Kinder dazu „Sport-Spaß“ sagen. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie trafen sich die Kursleiter*innen vor der Kursstunde, um einen Corona-Schnelltest durchzuführen und die Stunde kurz vorzubesprechen. Anschließend ging es um zehn vor acht in das Klassenzimmer der 1g. Die Schüler*innen warteten bereits auf dem Gang vor ihrem Klassenzimmer, da wir ihnen den Raum zur ersten Stunde aufsperrten. Dabei freuten sie sich immens, uns zu sehen. Einige liefen auf uns zu und umarmten uns, andere wollten unbedingt noch vor der Kursstunde von den Ereignissen der letzten bzw. kommenden Tage erzählen.

Im Anschluss zogen sich die Kinder für die Kursstunde in der Turnhalle um, wobei manche etwas moralische Unterstützung benötigten, um sich nicht von der Aufgabe des Umziehens ablenken zu lassen. Nachdem die Schüler*innen sich umgezogen haben, stellten sie sich in einer Zweierreihe an der Tür an und es wurde gemeinsam entschieden, als welches leise Tier sie sich durch die Schule bis zur Turnhalle bewegen sollen: Von Maus über Fuchs und Igel gab es viele verschiedene Möglichkeiten, leise am Zielort Turnhalle anzukommen. In der Zwischenzeit begaben sich zwei Kursleiter*innen in die Turnhalle, um die Spiele bzw. den Parkour für die Stunde vorzubereiten.

Während der Kursstunde war ich in unterstützender Form an einer Station im Parkour eingesetzt und half den Schüler*innen dabei, beispielsweise über eine erhöhte, umgedrehte Langbank zu kommen.  Darüber hinaus war es meine Aufgabe, die Kinder während der Kursstunde zu beobachten: Welche Kinder waren in ihrem Verhalten heute auffällig? Bilden sich irgendwo Konflikte oder Freundschaften, wo die Kursleiter*innen intervenieren bzw. Unterstützung anbieten sollten?

Nach der Kursstunde gab es jeweils noch eine kurze Nachbesprechung im pädagogischen Team, um die Beobachtungen auszutauschen und Ideen für die kommenden Stunden abzustimmen.

Besonders wertvoll für meine Arbeit während des Praktikums, aber auch für die Zukunft, war für mich die hausinterne “ProfiTeam“-Fortbildung, in der ich beispielsweise geschult wurde, wie man Konflikte zwischen Schüler*innen lösen kann, sodass sie in ihrer Konfliktlösungskompetenz gefördert und gecoacht werden.

In der letzten Kursstunde meines Praxissemesters wurde ich von den Kindern der 1g mit kleinen selbstgestalteten Bildern und zwei Liedern überrascht, die sie gemeinsam sangen. Während der Kursstunde kamen verschiedene Kinder zu mir und sagten Sätze wie: „Ich fand voll schön, dass Sie da waren“ oder „Ich möchte nicht, das Sie gehen“.

Auch wir von Gesellschaft macht Schule fanden es voll schön, dass Jochen das halbe Jahr lang da war und wünschen ihm für sein Studium und seine berufliche Zukunft alles erdenklich Gute!